A : Dissoziative Identitätsstörung/Struktur

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Liebe Leser,
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Es sagt auch: Finde es mutig, dass du dies in Worte packst!

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                    Gewalt in der Kindheit                      

machte mich zum   

         „Grenzgänger in gespiegelten Zwischenräumen“     

       

     Zerfallen    ( von mir)

Als Kind hab ich
meine Beine verloren
Kaum waren auch
die Federn fort
hab ich mir
die Augen rausgerissen

Bin zerfallen in
tausende von Splittern
Heute hab ich eine
andere Wirklichkeit
Trete heraus
aus der Zeit
Das Einzige
was mir bleibt

(Text urheberrechtlich geschützt)

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Ein Wort zur Überschrift dieser Startseite:

Ich bin nicht gestört, sondern anders strukturiert!

Ich habe keine Identitätsstörung, sondern eine (zerstückelte) Identitätsstruktur. Was ich sagen will ist, ich bin nicht geistig gestört, sondern im Innen zerstückelt. Und diese Zerstückelung ergänzt einander um überleben zu können. Eine eigentlich tolle Leistung der Gehirnmasse, oder?

2017

Momentan habe ich 35 Anteile, die ich wirklich kenne und sich im Erleben identifizieren lassen.  Weitere rund 50 sind da, haben sich aber noch nicht „geoutet“ .

Unser Team:     9 Bindungssuchende sind zwischen 2 Monate und 7 Jahre alt. (Alle älteren Anteile lehnen Bindung und Beziehung rigoros ab.)
Es gibt 10 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren.
Dann folgt das Alter 13-18, das sind 9 Pupertierende, die sich bestimmte Funktionen teilen, Beschützer, Beobachter, Kreative.
Die drei erwachsenen Anteile bekomme ich nur noch selten nach Außen, was natürlich nicht gerade zur Stabilisierung beiträgt. ( Auch mein sprachlicher Ausdruck lässt deshalb viel zu wünschen übrig.)
Introjekte gibt es 4, und die machen mir das Leben teilweise zur Hölle.

Nicht jeder kennt jeden.

Die vielen unbekannten Anteile weinen, verharren, verwirren zusätzlich mein Denken und Fühlen. Teilweise haben sie sich in Traumaexplorationen gezeigt, weil sie Ähnliches zu erzählen haben, im gleichen Alter sind.  Mit diesem unbekannten „Haufen“ (liebevoll gemeint) zu leben ist nicht leicht, weil ich nicht an sie rankomme, nichts tun kann für sie.

Das größte Problem ist, dass beinahe alle den eigenen Tod wünschen. Dagegen tagtäglich anzukämpfen ist unheimlich schwer, kostet Kraft. Man stelle sich vor: eine lebensbejahende Stimme gegen fast 90 Suizidbesessene……………………………… Das ist mein Kampf.

20012:       Eins ist Fakt:

Diagnosen nerven, Steckenpferde der Therapeuten auch, sowie der immer wiederkehrende Wechsel von Therapeuten aus tausend Gründen. Grenzgänger war ich in Arztpraxen und in Diagnoseschlüsseln seit 2002:

– Dissoziative Identitätsstörung (2003. Kompliment an die 1. Thera)
– emotional-instabile Persönlichkeitsstörung Typ Borderline,
– kombinierte Persönlichkeitsstörung,
– schwere Angststörungen, generalisiert, Panikstörung,
– ängstlich-vermeidene Persönlichkeitsstörung,
– histrionische Persönlichkeitsstörung,
– Depersonalisierungs-, und Derealisationssyndrom,
– Posttraumatische Belastungsstörung,
– Majordepression, Dysthymia, chronisch depressiv,
– Somatisierungsstörung, Kontrollzwänge,
– Essattacken,  Tabakmissbrauch,
– rez.depressive Störung, schw.Epis. ohne psychot.Symptome,
– Multiple Persönlichkeitsstörung,
– Dissoziative Amnesie
Anfang 2013 war ich endlich bei lang erfahrenen Trauma-Fachleuten in Göttingen im Asklepiosklinikum auf der Traumastation von Prof. Dr. U. Sachsse und folgende Diagnosen sind nun bestätigt: nach ICD10

^chronifiz. posttraumat. Belastungsstörung  Typ 2     F 43.1
^Dissoziative Identitätsstörung                                   F 44.81
^Depersonalisationsstörung                                            F 48.1
^Dissoziative Amnesie                                                      F 44.0
^Rezidivierende depressive Störung                             F 33.1 u. 2

Weitere Erkrankungen machen das LEBENWOLLEN extrem schwer!

Ergänzung 2017:   Fibromyalgie                                 M 79.7

2020: syst. Lupus eryth. M 32

2020: Gehirnaneurysma I 72

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Meine Geschichte?                                                                     2016

Und ich konnte mich von der Frau, die mich geboren hat, völlig trennen – seit rund 16 Jahren kein Kontakt – indem ich mir bewusst gemacht habe: Sie ist wie sie ist und wird sich nicht ändern! Irgendwann in ihrem Leben wurde sie dazu gemacht, was sie heute ist. Auch sie wird ihre eigene Geschichte haben. (siehe unter „Meine Geburtsfrau“) Was ich ihr nie vergeben werde ist die Tatsache, dass sie bis heute kein Gewissen zeigt und keinerlei Reue. VERGEBEN kann man nur, wenn der Andere vorher um Verzeihung bittet. Oder?

Wartet nie auf eine Entschuldigung, das ist vergebliche Müh! Sie wird nie kommen, denn solche Mütter  wie sie, bleiben wie sie sind.

Die Mütter allein müssen abwägen, was schwerer ist: Hinter ihren eigenen Schmerz zu blicken und dann ihre Taten erkennen, oder ein Kind auf ewig zu verlieren. Es ist nicht die Aufgabe der Kinder, darauf Einfluss nehmen zu wollen. Das habe ich endlich verstanden.

Seitdem kann ich etwas atmen. Seitdem ist die Kindheit vom Verstand her sozusagen abgehakt. (Leider nur vom Verstand) Eine vergebliche Suche nach Antworten habe ich beendet. Seitdem geht es nur noch um mich…..gesünder überleben, nein….. gesund das Leben anzunehmen….das wäre mein Ziel.

Liebe Leser, behaltet wie ich den Kopf oben. Wir müssen schließlich zusammenhalten, oder?

Also dann! Lest, lest, und schreibt mir. Freue mich über jedes Wort!
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Fachartikel:

Auszüge aus    „DISSOZIATIVE  IDENTITÄTSSTRUKTUR (DIS)“  

(alt:Multiple Persönlichkeit)“        Traumaberatung Leipzig 

„Multiple Persönlichkeit“? – gibt’s das überhaupt?

Dissoziative Reaktionsmuster sind typische Folgen psychischer Traumatisierung.

Schlimme Empfindungen, Erfahrungen oder Erinnerungen konnten in extrem belastenden Situationen seelisch nicht verarbeitet werden. Sie sind in einem bestimmten Bereich des Gehirns unverändert gespeichert (‚abgespalten‘) und dem Betroffenen dann weitgehend unbewusst.

Bei Traumatisierungen in der Kindheit kommt es besonders häufig zu solchen Abspaltungen.

Dissoziation kann bei schlimmsten Traumatisierungen einzige Möglichkeit sein, unerträgliche Erfahrungen ‚wegzustecken‘.
Für viele Überlebende früher Psycho-Traumatisierung bleiben dissoziative Reaktionen auch im späteren Leben maßgebliche Methode, mit sozialen Konflikten und Stress umzugehen. Insbesondere haben diese Betroffenen in vielen Situationen keinen Zugang zu ihren Gefühlen oder/und zu Körperempfindungen.

Bei der ‚Multiplen Persönlichkeit‘ handelt es sich um die weitest gehende Dissoziation. Ihre Ursachen sind ausnahmslos schwerste seelische und körperliche Misshandlungen und sonstige Gewalterfahrungen im Kindesalter. Unter DIS (so die heutige diagnostische Bezeichnung) verstehen medizinische Profis eine ‚Dissoziative Identitäts-Störung‘. Viele Betroffene und Therapeutinnen ziehen jedoch die Bezeichnung ‚Dissoziative Identitäts-Struktur‘ vor, da die eigentliche Lebens-Störung in den traumatisierenden Lebensumständen lag. Das Multipel-Sein ist insofern eigentlich keine Krankheit, sondern eine Leistung der individuellen Selbstheilungskräfte, es ist Ausdruck von Lebenskraft und Lebensmut!

Bei Menschen mit DIS wurde in traumatischen Situationen sowohl die momentane Ich-Erfahrung als auch die entsprechende Außenwelt-Erfahrung komplett dissoziativ abgespalten. Das ‚Selbst‘, das die Traumatisierung erleiden musste, ist dann ‚im Innen‘ verschwunden – und eine neue Teilpersönlichkeit hat das Bewusstsein des Betroffenen ‚übernommen‘ – jedoch ohne Erinnerung an das soeben Vorgefallene.

Diese Methode, eine traumatische Erfahrung auszuhalten, wird bei dann folgenden Gewaltsituationen zunehmend leichter angewandt. Es entwickeln sich spezialisierte Persönlichkeitsanteile (Ego States), auch als teilweise autonome Teilpersönlichkeiten, die mit bestimmten Situationen besser umgehen können, z.B. schmerzunempfindliche oder besonders anpassungsfähige Teile.

In erst wenig erforschter Weise ist es der menschlichen Psyche also möglich, aus dissoziativen Abspaltungen Persönlichkeitsanteile oder beständige Teilpersönlichkeiten zu bilden, die in der Folgezeit bei entsprechenden Situationen entweder auftauchen oder verschwinden.

Vermutlich als Leistung der grundlegenden neuronalen Plastizität in Verbindung mit der partiellen und synchronen Entwicklungssensibilitätsind die Teilpersönlichkeiten von Menschen mit DIS tatsächlich lernfähig, – sie haben individuelle Charakterzüge, ein bestimmtes Lebensalter und sie können sich weiterentwickeln.

Normale Anteile  in jedem Menschen:

Als natürliche psychische Entwicklung können wir heutzutage verstehen, dass als Folge unterschiedlicher Entwicklungseinflüsse, individueller Erfahrungen und besonderer Neigungen in uns allen verschiedene Persönlichkeitsaspekte entstehen, die bei günstigen Entwicklungs- und Lebensbedingungen weitgehend miteinander kooperieren, die wir in bestimmten Situationen jedoch auch als widersprüchlich, als ‚Parts‘ erleben.

Unser Selbstgefühl als Mutter z.B. unterscheidet sich grundlegend von demjenigen als Tochter. Wir fühlen uns als Mitarbeiter anders als zuhause beim Abwasch. Ein Teil von uns geht vernünftig und sparsam um mit Geld, ein anderer neigt zu spontanen unnützen und leichtsinnigen Einkäufen. Manchmal spüren wir unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in direkter Konkurrenz zueinander, beispielsweise gibt es in bedrohlichen Situationen oft einen mutigen und einen ängstlichen Anteil, einen kindlichen und einen erwachsenen. Ganz zu schweigen vom weiten Feld der erotischen und sexuellen Empfindungen, Grundsätze, Ängste, Phantasien und Wünsche!

Neurophysiologische Erkenntnisse und Hypothesen verdeutlichen die Ausbildung solcher unterschiedlicher Persönlichkeitsaspekte bzw. – anteile als dissoziative Prozesse.

Dissoziation (im hier gemeinten Sinne) wird dabei als natürliche, biologisch angelegte Fähigkeit der Psyche verstanden, durch die bestimmte eigene Gefühle, Empfindungen, Erinnerungen, Handlungen oder Gedanken voneinander getrennt bzw. dem Bewusstsein unzugänglich bleiben: Sie werden abgespalten. Dissoziative Abspaltungen verhindern (bei uns allen!) eine Überflutung des Bewusstseins mit Reizen und verbessern dadurch die Reaktionsmöglichkeiten des Individuums in schwierigen Situationen.

Auch die traumverlorene Geistesabwesenheit von Kindern, ihr typisches Abschalten oder der auch vielen Erwachsenen noch bekannte Tunnelblick, wenn ein Gegenüber unangenehm und ermüdend monologisiert, sind Momente eines derartigen dissoziativen Abspaltens von Erfahrungsmomenten. Durch die notwendige und von der Außenwelt geforderte Orientierung an der ‚Realität‘ verliert sich dieses alltägliche Dissoziieren im Erwachsenenleben meist weitgehend oder beschränkt sich auf seltene Situationen. So berichten Autofahrer, dass sie manchmal am Ziel angekommen sind, ohne sich an das Fahren selbst zu erinnern. –

Dissoziative Abspaltungen (einschließlich DIS)

als Folge schrecklichster Lebensumstände, vor allem in der Kindheit, sind eine extreme Auswirkung dieses natürlichen menschlichen Entwicklungspotentials. Das Multiple System ist entstanden, um in der Hölle zu überleben; dies ist keineswegs eine übertriebene Formulierung. Aus diesem Grund sind Multiple Systeme (als Ganzes) hundertprozentig an Wahrhaftigkeit orientiert.

Dissoziative Teilpersönlichkeiten sind – ihrer Entstehung gemäß – einzelnen Aspekten des Alltags zugeordnet. Nur auf diese Weise war es dem betroffenen Kind möglich, trotz qualvoller und beängstigender Lebensumstände seelisch zu überleben. Sein ‚Viele-Sein‘ ist ihm zunächst ganz natürlich; oft gehen Kinder und Jugendliche noch lange Zeit davon aus, dass auch die anderen Menschen ‚Viele sind‘. – Erst im Laufe der Jahre, bei zunehmenden sozialen Pflichten und Rollen, zeigt sich, dass das Multipel-Sein sehr wenig zur ‚Normalität‘ der Nicht-Multiplen passt.

Betroffene erkennen, dass ihre Mitmenschen große Schwierigkeiten damit haben, wenn jemand sich ‚widersprüchlich‘ und ‚unvorhersehbar‘, also ’nicht normal‘ verhält.

Spätestens jetzt werden wichtige Außenbeziehungen sowie die altersgemäß zunehmenden sozialen Kontakte mehr und mehr von einer bestimmten Teilpersönlichkeit übernommen, die meist keinerlei Kenntnis hat von irgendwelchen gewalttätigen Übergriffen – selbst wenn solche noch immer vorkommen.

Diese im Alltag repräsentative Teilpersönlichkeit (auch ‚Gastgeber‘-Persönlichkeit genannt) bekommt aufgrund ihrer vielfältigen Kommunikations- und Entscheidungsaufgaben eine gewisse Übermacht innerhalb des Multiplen Systems.
Oft kann sie andere Teile für die meiste Zeit des Tages ’nach innen drücken‘. Einer solchen ganz auf die Außenwelt bezogenen Alltagspersönlichkeit ist die Multiplizität der Gesamt-Person oft noch nicht bewusst.

Jedoch führen alle einmal entstandenen Persönlichkeitsanteile weiterhin ihr Eigenleben, selbst wenn es keine traumatischen Situationen mehr gibt. Manche von ihnen beanspruchen ‚Körperzeit‘, ihre Unternehmungen und Bedürfnisse passen oft in keiner Weise zum sozialen Lebensstil der Betroffenen. Wegen solcher Aktivitäten anderer Teile, von denen die Alltagspersönlichkeit eventuell nur wenig mitbekommt, ‚verliert sie Zeit‘. In zunehmendem Maße ist sie gezwungen, Folgen auszubügeln und zu vertuschen, die durch Aktionen der andern entstanden sind.

Drei (so oder ähnlich) häufiger vorkommende Konstellationen möchte ich anführen:

-Bei manchen Betroffenen entwickelt sich eine überaus kompetente ‚Gastgeber‘-Persönlichkeit, die sich meist an repräsentativen äußeren/sozialen Aufgaben orientiert (Berufstätigkeit, Haushalt/Kinder erziehen). Deutlich werdende Bedürfnisse anderer Teilpersönlichkeiten, die in diesen Lebensplan nicht hineinpassen, werden durch die Alltagspersönlichkeit im Interesse des ‚Funktionierens‘ (wie sie es versteht) rigoros unterbunden.

Erst wenn die entsprechende Funktion oder (Lebens-)Aufgabe dieser Teilpersönlichkeit verlorengeht (Arbeitslosigkeit, Kinder sind aus dem Haus), kommen andere Teile nach außen, was im Allgemeinen verstörende Auswirkungen hat.

-Ein anderes Multiples System mag einen dauerhaften Konsens gefunden haben zwischen mehreren Teilen und verschiedenen Aspekten des sozialen Lebens. Plötzlich werden durch irgendwelche Umstände (‚Auslöser‘ / ‚Trigger‘) Erinnerungen geweckt an traumatische Erfahrungen. Eine derjenigen Teilpersönlichkeiten, die ‚Erinnerungsträger‘ sind, jedoch eventuell seit der Kindheit nicht mehr nach außen gekommen ist, reagiert in panischer Angst. – Keine der Alltagspersönlichkeiten weiß, was da geschieht. Selbstverletzungen, Suizidversuche, Aggressionen gegen andere, plötzliche Flucht (mit Bahn oder Auto, wobei sich dann nicht selten eine Alltagspersönlichkeit an einem ihr gänzlich fremden Ort wiederfindet) – es kommt zu allen möglichen Angstreaktionen.

-Sind die Lebensumstände auch im Erwachsenenalter bestimmt von katastrofischen Ereignissen, Gewalt und Beziehungslosigkeit, gelingt es dem Multiplen System kaum, eine alltagstaugliche Struktur zu entwickeln. Die Betroffenen haben dann kontinuierlich mit einer Fülle von unklaren Symptomen zu kämpfen, mit seelischen Zusammenbrüchen, körperlichen Schmerzen, Ängsten, Alpträumen und extrem labilem Gefühlsleben. Zur Kompensation des Chaos dienen oft Essstörungen, exzessives Rauchen, Alkoholmissbrauch und andere Drogen. – Hintergrund solcher heftigen und vielfältigen Symptomatik ist das unkoordinierte Agieren von Teilpersönlichkeiten, sei es ‚innen‘ oder ‚außen‘.

Diese Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens oft eine Vielzahl von psychiatrischen und psychologischen Diagnosen, am häufigsten sind: Borderline, manisch-depressive Psychose, Schizophrenie, schizoaffektive Psychose, Depression, Angststörung, Sucht. Aufenthalte in akutpsychiatrischen Stationen oder selbst in Fachkliniken (meist für Sucht, Depression oder Borderline) oder Neuropharmaka-Therapie vergrößern meist nur die Labilität des Multiplen Systems.

Therapie nötig?

Solange ein Multiples System mit sich selbst und mit der Umwelt im alltäglichen Geschehen einigermaßen klarkommt, besteht keine Notwendigkeit zur Therapie.

Sachkundige Unterstützung und therapeutische Hilfe wird nötig, wenn Teilpersönlichkeiten nach außen drängen, deren Bedürfnisse mit der bisherigen Lebensweise nicht vereinbar sind, beispielsweise ‚Innenkinder‘, lebenslustige Kneipengängerinnen oder ein Mann in Midlife-Krise (vor allem, wenn der Körper weiblich ist). Oft geraten Innenpersönlichkeiten in Panik, sobald die Alltagspersönlichkeit eine sexuelle Beziehung eingeht. Oder bestimmte Teilpersönlichkeiten (oft Innenkinder) können traumatische Erinnerungen/ Empfindungen nicht länger aushalten; diese werden über Alpträume, Flashbacks (Erinnerungsblitze), Selbstverletzungen oder Suizidversuche nach außen vermittelt.

Beziehung und Arbeit mit Multiplen Persönlichkeiten setzt bei der Therapeutin vorbehaltlosen Lebensernst und unbedingte Wahrhaftigkeit   voraus. Sie hat es mit Persönlichkeiten zu tun, für die es keinen small talk gibt, denn sie können sich zunächst nur ÜBERLEBEN oder LEID & TODESANGST vorstellen. Die DIS-Therapie erfordert eine geradezu bürokratische Ordentlichkeit, Organisiertheit und Präzision in Verbindung mit einem Höchstmaß an emotionaler und kognitiver Flexibilität. Sie ermöglicht dem Therapeuten allerdings auch tief berührenden Kontakt mit dem Wesen des Menschseins.

Bei DIS sind die individuellen Ressourcen auf sämtliche Ego States verteilt, sie sind nicht ablösbar von der Identität der jeweiligen Teilpersönlichkeit (einschließlich Inneren Kindern, aggressiven und täteridentifizierten Anteilen, sich als nicht-multipel verstehenden Anteilen). Erfahrungsgemäß können diese für das Heilewachsen unabdingbaren Ressourcen nur in dieser ‚Gestalt‘ angesprochen und verstärkt werden. Neurophysiologische Forschungsergebnisse machen die strukturelle Gleichrangigkeit der Ego States plausibel.                    Auch eine im Alltag vorherrschende sogenannte „Gastgeberpersönlichkeit“ ist also nur dissoziative Teilpersönlichkeit mit eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten.

Dissoziative Teilpersönlichkeiten haben ‚im Außen‘ und ‚im Innen‘ meist sehr unterschiedliche Funktionen, was ihnen selbst zunächst oft nicht bewusst ist. Aus diesem Grund ist die reale Innenstruktur eines Multiplen Systems erst im Laufe des therapeutischen Weges zu erkennen. Die verfrühte Annahme einer ‚Kernpersönlichkeit‘ kann zu erheblichen Problemen führen.

Viele-Sein ist eine Folge schrecklicher Lebenserfahrungen, es ist aber eigentlich keine Krankheit, sondern Ausdruck seelischer Selbstheilungskräfte und eine Variante menschlicher Entwicklung, die für viele Betroffene ähnlich selbstverständlich ist wie für andere Menschen, nicht multipel zu sein.

Allerdings bedeutet Multiplizität wohl die weitest gehende Abweichung vom gesellschaftlichen Konsens darüber, wie wir Menschen seelisch organisiert sind. Entsprechend schwer ist es für Betroffene, im sozialen Alltag Akzeptanz zu finden für ihr Viele-Sein.

Wir Nicht-Multiple sind zunächst einfach überfordert!

Beim besten Willen können wir uns nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn sich mehrere (Teil-) Persönlichkeiten einen Körper teilen! Dass es Multiple Persönlichkeiten tatsächlich gibt, rührt an die Grundlagen unseres Selbstbilds als Menschen. (Dies gilt natürlich gleichermaßen für Psychiater und Psychotherapeuten.)           So ist auch die Orientierung vieler Nicht-Multipler an den eher sensationellen Aspekten der Dissoziativen Identitäts-Struktur nicht zuletzt Ausdruck ihrer tiefen Ratlosigkeit.

Leidvolle Alltagserfahrung der allermeisten Menschen mit DIS ist, dass sie im Grunde nur ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten gegenüber Viele sein können. In anderen sozialen Situationen ruft es Irritation und Befremden hervor, wenn mehr als eine Teilpersönlichkeit nach außen kommt. Am schwersten haben es die Innenkinder. Sie dürfen meist allenfalls in den Therapiestunden rauskommen oder aber zuhause, wenn niemand zuguckt, der dann eine anscheinend erwachsene Person ‚wie ein Kind‘ beschäftigt sehen würde. Stofftiere und Spielsachen werden oft sorgsam versteckt, wenn sich Besuch angekündigt hat. Es ist plausibel, dass bei Multiplen Systemen auch später tiefe Ängste bestehen, sich zu offenbaren.

Krisensituationen

Krisen entstehen nicht selten, wenn durch oft harmlose Auslöser (Geruch, Musik, Gegenstände oder bestimmte Orte) bei einzelnen Teilpersönlichkeiten traumatische Erinnerungen in Verbindung mit entsprechenden Gefühlen von Panik und Hilflosigkeit als ‚Erinnerungsblitze‘ (Flashbacks) aktiviert werden.         Manchmal kommt es dann zu Selbstverletzungen oder Suizidversuchen, die für eine im Alltag dominierende Teilpersönlichkeit schockierend und völlig unbegreiflich sein können.  

Oft kommen durch entsprechende Auslöser kindliche Teilpersönlichkeiten heraus, die dann eventuell orientierungslos, in panischer Angst umherirren.

Außenstehende sind mit so einer Situation natürlich meist überfordert.   Arzt- und Zahnarztbesuche, Spritzen oder Eingriffe/Operationen sollten innerhalb des Multiplen Systems sorgsam angekündigt und vorbereitet werden.

Für viele Teilpersönlichkeiten haben derartige (notwendige) Grenzüberschreitungen Auslöserfunktion. Andere sind gerade für solche Situationen zuständig; sie müssen insbesondere bei Eingriffen mit Narkose für die gesamte Zeit ‚draußen bleiben‘. Innere Beschützer sollten sich dann derjenigen Teilpersönlichkeiten annehmen, die so was nicht ertragen können.

Wer mit Multiplen noch nichts zu tun hatte, könnte bei manchen ungewöhnlichen Verhaltensweisen an eine Psychose denken.

DIS hat aber nichts mit Psychosen zu tun – und Betroffenen muss leider abgeraten werden, sich zur Krisenintervention in akutpsychiatrische Stationen zu begeben, weil dort meist noch keine entsprechenden Kenntnisse über Traumafolgeschäden bzw. DIS bestehen und die stark reglementierten Umstände sowie krankheitsbedingt übergriffige Mitpatientinnen für sie oft retraumatisierende Wirkung haben.

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Aus: „International Society for the Study of Dissociation (2005)“  Deutsche Bearbeitung

nur Auszüge:

1.3 Dissoziierte Persönlichkeitsanteile:

Definitionen und konzeptuelle Fragen

Dissoziierte Persönlichkeitsanteile sind auf verschiedene Art und Weise definiert worden.
Putnam (1989) z.B. beschreibt sie als stark abgegrenzte Bewusstseinszustände, die um einen vorherrschenden Affekt oder um ein Selbstgefühl (sence of self)(einschließlich eines eigenen Körperbildes) herum organisiert sind und die über ein eingeschränktes Repertoire an Verhaltensweisen und eine Reihe (set) an zustandsabhängigen Erinnerungen verfügen.
Kluft (1988) sagt: “Ein disaggregierter Selbstzustand (bzw. Persönlichkeitsanteil) ist die mentale Repräsentation eines relativ stabilen und überdauernden Musters einer selektiven Aktivierung mentaler Inhalte und Funktionen, die auf der Verhaltensebene mit auffallendem Rollenverhalten oder Rollenspiel-Dimensionen ausgelebt werden können und die für intrapsychische, interpersonelle und Umgebungs-Stimuli sensitiv sind. Ein solcher Zustand ist mit einem relativ stabilen (aber Reiz-Reaktions-abhängigen) Muster an neuro-psychophysiologischer Aktivation verbunden und hat charakteristische psychodynamische Inhalte. Er fungiert sowohl als Empfänger als auch als Sender. Darüber hinaus ist der Zustand auch Speicherort für Wahrnehmungen und Erfahrungen.
Die Verarbeitung dieser mentalen Inhalte erfolgt in Verbindung mit früheren Erfahrungen und Gedanken und/oder aktuellen und erwarteten Erfahrungen. Es besteht ein Gefühl für die eigene Identität und Vorstellungswelt (ideation) und die Fähigkeit, Gedankenprozesse und Handlungen einzuleiten.” (p. 55).
Kurz zusammengefasst werden die dissoziierten Persönlichkeitsanteile als intrapsychische Einheiten verstanden, die über ein eigenes Selbsterleben (sence of self) und ein Repertoire an emotionalen Reaktionen verfügen und Informationen verarbeiten können. Sie verfügen sowohl über das Potential für konkrete Handlungen im direkten Kontakt mit der Außenwelt, als auch über eigene subjektive symbolische und metaphorische Charakteristika. Sie haben Züge von beidem: von Struktur und Prozess.

Zusammengefasst sind viele der Meinung, dass dissoziierte Persönlichkeitsanteile dadurch entstehen, dass viele traumatisierte Kinder kein einheitliches Selbstgefühl entwickeln können, das über verschiedene Verhaltenszustände (behavioral states) hinweg aufrechterhalten werden kann.
Das gilt insbesondere dann, wenn das Kind bei der Traumatisierungjünger als fünf Jahre ist.

Traumatische Erfahrungen, insbesondere schwere, wiederholte Traumata, rufen extreme Erlebens-Zustände in dem Kind hervor. Man geht davon aus, dass durch die Schaffung von diskreten, personifizierten Verhaltenszuständen (behavioral states) nicht aushaltbare traumatische Erinnerungen und Affekte abgekapselt werden, so dass deren Einfluss auf die Gesamtentwicklung des Kindes abgemildert wird.

Durch eine gestörte Bindung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen und durch unzureichende elterliche Fürsorge (parental care) kann es zu einer weiteren Störung der Fähigkeit des Kindes kommen, Erfahrungen zu integrieren, die in verschiedenen Kontexten gemacht werden (z.B. mit Familienangehörigen, in traumatischen Situationen, mit FreundInnen, in der Schule etc.).
Durch die Dissoziation traumatischer Erfahrungen kann die Beziehung zu der jeweiligen traumatisierenden Pflegeperson aufrechterhalten und eine normalere Reifung und Entwicklung in anderen Bereichen wie z.B. dem intellektuellen, interpersonellen oder künstlerischen Bereich ermöglicht werden.
Im Laufe der Zeit erfolgt durch die Auswirkung einer Vielfalt von Entwicklungseinflüssen und Symbolisierungen eine sekundäre Strukturierung dieser separierten Verhaltenszustände.
Hierdurch entstehen die unterschiedlichen Charakteristika der verschiedenen Persönlichkeitsanteile.
Hat dieser Prozess erst einmal begonnen, kann es zu Generalisierungen kommen, was der KlientIn dabei hilft, mit einer Vielzahl von Lebensereignissen und Erfahrungen umzugehen.
Im Laufe der Entwicklung des Kindes von der Latenzzeit über die Adoleszenz bis ins Erwachsenenalter kann es darüber hinaus zu erheblichen Veränderungen in Anzahl, Komplexität und Getrenntheitsgefühl der einzelnen Anteile kommen (Kluft, 1984; Putnam, 1997).

Nach einem anderen ätiologischen Modell müssen vier Faktoren vorliegen, damit sich eine DIS entwickeln kann:

1)  die Fähigkeit zur Dissoziation

2)  Erfahrungen, die die nicht-dissoziativen Bewältigungskapazitäten des Kindes übersteigen

3)  sekundäre Strukturierung der Persönlichkeitsanteile der DIS durch individualisierte Charakteristika wie Namen, Alter, Geschlecht

4) das Fehlen von Trost und Unterstützung, so dass das Kind damit allein gelassen wird, nach einer überwältigenden negativen Erfahrung Entlastung zu finden.

Insbesondere die unter 3) genannten Faktoren können sehr vielfältig sein und sich von KlientIn zu KlientIn stark unterscheiden.

So können z.B. Einflüsse wie wiederholte Traumatisierungen, ein hoher Grad an Kreativität und Intelligenz wie auch ein extremer Rückzug von der Umwelt mit starker Einbeziehung von Phantasie-Erfahrungen zu sehr elaborierten Persönlichkeits-Systemen führen.
Daher legen die meisten erfahrenen DIS-TherapeutInnen den Fokus ihrer Aufmerksamkeit nicht so sehr auf die offen präsentierten Charakteristika der einzelnen Anteile. Sie fokussieren statt dessen eher auf die kognitiven, affektiven und psychodynamischen Informationen, die von den einzelnen Persönlichkeits-Anteilen wie auch von dem Gesamtsystem aller Anteile verkörpert werden.
Die Theorie der “Strukturellen Dissoziation”, ein weiteres ätiologisches Modell, basiert auf den Ideen von Janet und versucht, eine übergreifende Theorie der Dissoziation bis hin zur DIS zu schaffen.
Diese Theorie sieht die Dissoziation als ein grundlegendes Fehlschlagen der Integration von Systemen von Ideen und Funktionen der Persönlichkeit.
Durch ein Trauma kommt es zur Aufspaltung der Persönlichkeit in einen “Anscheinend normalen Anteil der Persönlichkeit” (ANP), dessen Aufgabe das Funktionieren im Alltag ist und in einen “emotionalen Anteil der Persönlichkeit” (EP), der für Verteidigungsfunktionen und Abwehr zuständig ist.

Verteidigung bzw. Abwehr ist in diesem Zusammenhang verbunden mit psychobiologischen Funktionen, die dem Überleben angesichts lebensbedrohlicher Situationen dienen, wie z.B. Kampf oder Flucht.
Sie ist nicht gleichzusetzen mit dem psychodynamischen Abwehrkonzept.

Es wird angenommen, dass chronische Traumatisierungen und/oder Vernachlässigung zu zusätzlichen sekundären strukturellen Dissoziationen der EP führen.

Nach diesem Modell entsteht die DIS durch eine tertiäre Stufe der strukturellen Dissoziation, bei der es bedingt durch langanhaltende Traumatisierungen, Vernachlässigung und pathologische Bindungsmuster während der frühen Kindheit zu weiteren Unterteilungen sowohl der EP als auch der ANP kommt (Nijenhuis & van der Hart, 1999; Van der Hart, Nijenhuis, Steele & Browne, 20048).

Kurz zusammengefasst gehen alle diese ätiologischen Modelle davon aus, dass sich eine DIS nicht aus einer ursprünglich gesunden, in sich geschlossenen Persönlichkeit heraus entwickelt, die sich dann aufspaltet oder zersplittert.

Die DIS kann vielmehr dann entstehen, wenn die normalen altersgemäße Entwicklung der Integration von Erfahrungen aufgrund von überwältigenden Erfahrungen bzw. einer gestörten Eltern-Kind-Interaktion während bestimmter kritischer früher Entwicklungsphasen scheitert.
Dann kommt es zur Ausbildung und Ausgestaltung von diskreten, 
personifizierten Verhaltens-Zuständen.

Aus diesem Blickwinkel heraus wird es verständlich, warum sich KlientInnen hinsichtlich Anzahl, Art und Charakteristika der dissoziierten Persönlichkeitsanteile häufig sehr stark unterscheiden.

 

38 Antworten to “A : Dissoziative Identitätsstörung/Struktur”

  1. stellinchen Says:

    „VERGEBEN kann man nur, wenn der Andere vorher um Verzeihung bittet. Oder?“

    jo

    Gefällt 1 Person

  2. kueppert Says:

    darf ich dich was fragen, hilft es dir dich so detailiert mit deinen krankheitsbild auseinanderzusetzen. was hat dir geholfen frieden zu finden? hast du ihn gefunden? eigentlich hab ich total viele fragen an dich

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  3. strandkrabbe Says:

    Okay.
    Für mich hat diese Begrifflichkeit auch etwas mit Selbstwert zu tun. Und wenn man als Kind zu oft hört, dass man krank im Kopf sei, glaubt man irgendwann, dass es stimmt. Und heute weiß ich, dass mir das sehr gut eingeredet wurde, aber keinen Funken wahr ist. Ich war viel zu gesund im Kopf.
    Da ich meine Hilfen nicht über die Krankenkasse, sondern das Versorgungsamt zugesprochen bekomme, bedarf es auch da keiner Krankheit. Ich bin seelisch beeinträchtigt, und dem kann ich auch so zustimmen.

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  4. Nicht Martins Erbe Says:

    Habe bisschen reingelesen in Deinen Blog. Klingt interessant, aber da brauch ich mal ’ne ruhige Minute zum Lesen 😉
    Eins wollt ich nur mit Dir teilen:
    Du sagst, vergeben kann man nur, wenn der Andere um Verzeihung bittet.
    Hierzu ein Spruch, der mich sehr berührt hat:
    „To forgive is to set a prisoner free and discover that the prisoner was you.“

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    • Maria Reinecke Says:

      …bin „zufällig“ hier gelandet, Marie; Sorgfalt, Fundiertheit, Unbeirrbarkeit, Kontinuität, konsequente Strenge, Offenheit, Mut etc. bei der Recherche, Verarbeitung/Aufarbeitung deines Lebenstraumas bestechen, berühren… Wahrhaftigkeit – Schlüsselwort; danke, Gruß aus Berlin, M.

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    • Mari Says:

      Hallo Maria aus Berlin, bin beim Lesen deiner Worte rot geworden, echt. Natürlich freue ich mich sehr über so ein Lob! Ich danke dir sehr!

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  5. maria reinecke Says:

    …mich beschäftigt dein Satz: „Nun hilft es mir weiter, nichts mehr für X zu empfinden.“ Und es tue doch weh, sagst du etwas später…

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    • Mari Says:

      Ich schätze mal, hier arbeiten mein Verstand und meine inneren sehnsuchtsvollen Kinder gegeneinander. Aber da geht es eben um die unabdingbare Sehnsucht eines Kindes. Die Sehnsucht, die nie gestillt wurde, verursacht heute noch den irren Schmerz.

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  6. maria reinecke Says:

    ich klopfe noch einmal an, Marie… innere sehnsuchtsvolle Kinder, irrer Schmerz, unabdingbare Sehnsucht… ja „irre Sehnsucht“, könnten wir fast sagen, nicht wahr?, – zielt die manchmal auch auf einen/den „Vater“ oder eine wie auch immer geartete Vaterfigur?

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  7. letztersommer Says:

    Mensch, was für ein toller Blog! Bin heute das erste Mal hier, bin beeindruckt, wieviel Informationen man hier findet. Leider erging es mir mit den vielen Diagnosen auch so. Hat Dich die Diagnose „Histrionische Persönlichkeitsstörung“ nicht gekränkt? Finde ich ja ganz schön daneben :-(.

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    • Mari Says:

      Gekränkt ist kein Ausdruck, war mehr als entsetzt.
      Aber laut neuster Fachartikel lehnt sich die Diagnose auch nur an som. Störungen und fehlender Affektregulationen mit Disso.Symptomen an. Ist eher ein „Vorläufer“ … Also Scheiß drauf.
      Danke für dein Lob!

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  8. Cathie.Carransa@galushka.org Says:

    Ok

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  9. michaelis14 Says:

    heute bin ich (wieder „zufällig“) beim ZWISCHENRÄUME-Googeln auf dein Buch gestoßen, und auf dich, liebe ‚Marie‘; ich werde es ausnahmsweise bestellen, obwohl ich z.Zt. nichts „Fremdes“ lese, lesen kann, lesen will – (bin selber am Konzipieren eines neuen Romans…:) Wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg und alles Gute, Gruß aus Berlin, Maria

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    • Mari Says:

      Hallo Maria, das ist ja lieb von dir. Bedenke, es ist nur ein Gedichtband. Deine Internetseiten sind wirklich interessant! Kompliment an dich!
      Liebe Grüße von mir! „Mari“

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  10. michaelis14 Says:

    … es heißt, am Montag soll dein Buch kommen, bin gespannt. Frage: ist es dir recht, wenn ich bei Google+ und Linkedin denTitel deines Buches erwähne, auf das Buch aufmerksam mache? Bei LInkedin habe ich z.B. eine ZWISCHENRÄUME-Gruppe gegründet, in der wir aus den verschiedensten Kultur-, Erfahrungs- und Lebensbereichen ‚zwischenräumliche‘ Themen, Probleme, Fragen, Phänomene, Erlebnisse etc. ansprechen, diskutieren… Und owbwohl ich eigentlich eher zu den Poesie-Muffeln gehöre: mir gefällt bereits das Gedicht, das du hier deinem Blog voranschickst und freue mich auf dein Buch. Wird es ein zweites geben?
    Gruß
    Maria

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  11. butterflygirl89 Says:

    Hallo 🙂
    Ich habe einen neuen Blog.
    Ich bin die ehemalige DecemberKid von dem Blog decemberkid89.wordpress.com, den ich gelöscht habe.
    Liebe Grüße

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  12. maria reinecke Says:

    Liebe Marie, zwischendurch schaue ich immer mal wieder rein, habe heute die Bowlby-Bindungstheorie-Texte bei dir entdeckt, sehr gut, die können gar nicht genug zur Kenntnis genommen werden. Wenn du erlaubst, noch eine Frage, die auftaucht, wenn ich an dich denke: gibt/gab es jemals Momente, glückliche, befreite, befreiende Momente (z.B. wie du sie im April-Teil 2014 schilderst), da du dir (insgeheim) wünschst, trotz allem selber Mutter zu sein/zuwerden und deinem Kind versuchen alles zu geben, was es braucht, nicht zuletzt auch um dadurch möglicherweise teilzuhaben/teilhaben zu können an einem/diesem neuen, glücklicheren Leben?

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    • Mari Says:

      Hallo Maria, vielleicht missverstehen wir uns, aber ich bin eine Mutter von einer 26 Jahre alten Tochter! Und bei ihr habe ich alles richtig gemacht! Konnte den „Kreislauf“ meiner Familie durchbrechen, ihr alles an Liebe geben, was ein Kind braucht. Heute bin ich stolz auf ihre Entwicklung, ihren beruflichen Werdegang, ihre Fähigkeiten, ihren Charakter, ach, einfach auf alles an ihr!
      Wenn ich heute von Kindern spreche, meine ich immer meine eigenen Innenanteile! Sie müssen heilen können, ihretwegen bin ich in Behandlung, weil ich mit deren Traumata nicht wirklich am Leben teilhaben kann. Liebe Grüße von Mari

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      • michaelis14 Says:

        … ich hatte ja keine Ahnung, liebe Marie, danke, dass du geantwortet hast; das hat mich froh gemacht!
        Ich grüße dich sehr herzlich,
        M.

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  13. sophie0816 Says:

    ich habe dich zum liebster awards nominiert. 🙂

    Liebster Award

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  14. michaelis14 Says:

    Liebe Sophie, ich denke weiterhin an dich und wünsche dir ein gutes, volles-erfülltes, richtig gutes neues Jahr 2015!
    Liebe Grüße aus Berlin,
    Maria

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  15. Anonymous Says:

    Hallo,

    Kompliment für diese schöne informative Seite!
    Ich bin bei Facebook gerade dabei eine Seite über rituelle Gewalt zu verbreiten und würde mich über jede Hilfe oder jedes like sehr freuen… Denn nur so kann das gestoppt werden… Die Seite heißt Rituelle Gewalt – das Böse. Danke 🙂

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  16. Andrea Says:

    Hallo, ich stehe bezüglich meinen Diagnosen auch noch voll auf dem Schlauch. Ich glaube inzwischen anhand der vielen Infos die ich mir selber geholt habe nicht mehr daran das ich eine instabile Persönlichkeitsstörung Typ Borderline habe, sondern viel eher eine Multiple Persönlichkeitsstörung die ja heutzutage unter DIS besser bekannt ist. Ich habe einen guten Psychiater aber irgendwie bekomme ich während der Therapiestunde nie die Fresse auf um ihn zu fragen ob wir die Diagnose nochmals überprüfen können. Nun ja mal schauen vielleicht beim nächsten Mal. Du darfst mir gerne auch selber mal per Mail schreiben, wenn Du mir z.B. Mut zu sprechen willst oder so.

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  17. Mari Says:

    Liebe Andrea, zuerst möchte ich mal sagen, dass letztendlich die Diagnose unwichtig ist, wenn man eine aufgeschlossene, sehr angagierte Therapeutin hat, die dir das Angemessene zukommen lässt.
    Auch instabile PS (wie auch jede andere Störung mit Traumata) kann dissoziative Phänomäne erleben. Diese basieren hauptsächlich auf Stressreaktionen des Gehirns, z.B. Wiedererleben bei PTBS. Es tritt sogar sehr häufig auf. Das darf nicht verwechselt werden mit einer diss. Identitätsstörung, bei der sich das Gehirn von Anfang an anders entwickeln musste. Ich wäre froh, nicht diese Störung zu haben, ehrlich.
    Aber, du hast recht, wenn du das nachprüfen lassen willst. Denn es ist ja so, dass kaum ein Patient alle wirklichen Probleme offenbahrt im Gespräch. Da ist viel zu viel Scham dabei.
    So wünsche ich dir den Mut, diese Bitte zu äußern.
    Liebe Grüße von mir

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  18. source for this article Says:

    Hi all, here every one is sharing these kinds of knowledge, therefore it’s nice to read this weblog, and I used to pay a quick visit this website
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  19. maria reinecke Says:

    Liebe Mari, mich beschäftigt dein hervorragend ausgearbeiter Blog seit langem und weiterhin; darf ich dich heute fragen, ob du Tanzen – in welcher Form auch immer – als besonders heilsam/hilfreich/beglückend empfindest und darüber mehr sagen kannst oder auf Erfahrungsberichte anderer verweisen kannst… Vielen Dank, herzliche Grüße aus Berlin, Maria

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    • Mari Says:

      Liebe Maria,
      ich tanze für mein Leben gern. Zum Studium mussten wir Praktika absolvieren (Kinderferienlager). Dort begann ich mit 18 Jahren Choreografien zu erarbeiten für Auftritte! Wir hatten einen Heidenspaß. Bis zur Geburt meines Kindes mit 25 Jahren ließ ich keinen Wochenend-Discobesuch aus. Noch heute liebe ich:
      Allein auf die Tanzfläche, teilweise geschlossene Augen, und mich der Musik hingeben. Es ist wie eine Droge für mich……der Rhytmus geht in die Beine, der Oberkörper bewegt sich nach dem Gesang/Melodie…..beides im Wechsel……kaum ein Schritt gleicht dem anderen. (nur Pop und Soul) Mein Kopf schaltet sich aus, bewege mich in einem Raum vollster Befriedigung ohne Ängste und Gedanken. Da sind nur die Musik und ich! Natürlich muss ich mich in der Öffentlichkeit zusammenreißen, mich nicht völlig hinzugeben……z.B. bei Soul würde es zu erotisch aussehen. Möchte ja keine Aufmerksamkeit erregen.
      Ich glaube tanzen ist ein Weg für mich, völlig aus dem Hier und Jetzt auszusteigen.
      Für mich die reinste Medizin, heilsam, entspannend. Kiloweise Schweiß habe ich auf den Tanzflächen „hinterlassen“!!!! 😂😂😂
      In den letzten Dienstjahren am Gymnasium habe ich eine Tanzgruppe geleitet. PS: Ich bin Sportlehrerin und habe selbst den Unterricht für Tanz genutzt. Viele Auftritte hatten wir, ob zu Stadtfesten, Schulveranstaltungen oder Festivals. Weiter zu geben, dass man mit dem Körper sein Inneres ausleben kann, lag mir sehr am Herzen. Um so glücklicher war ich, die Tanzbegeisterung bei den Jugendlichen zu sehen.
      Als mein seelischer Zusammenbruch kam, setzte eine Bewegungssperre ein, über Jahre!!!! Grausam für mich. Heute weiß ich, dass die Introjekte mir diese Freude verboten haben. Mit der Aufgabe des Berufes und der Starre gab ich die Tanzgruppe auf, die noch eine kurze Zeit von jemand anderes geleitet wurde.
      13 Jahre sind seitdem vergangen, ich setze mich über die inneren Verbote der Introjekte hinweg, tanzte viel in meiner Wohnung. Und ich ging wieder aus!
      Während anstrengender Klinikaufenthalte war Tanz mein Skill.
      War der innere Druck zu groß, setzte ich mir Kopfhörer auf, ging in den Garten der Klinikstation (nur für uns einsehbar) und tanzte bis zur Erschöpfung! Das hat mir ungeheuer geholfen. Und mir war es völlig Wurst, was Beobachter denken könnten. Noch heute fängt mein Körper von ganz allein an zu „wippen“ wenn die innere Anspannung steigt.
      Nur eines muss ich dir sagen:
      Es gab Kliniken die Tanztherapien angeboten haben. Leider war mein Ekel zu groß, andere Menschen zu berühren. Meist wurden Gruppentänze gemacht mit Händchen halten. Das ging gar nicht für mich. Es hat ungeheure Kraft gekostet, mich bei Therapeuten durchzusetzen, dass ich zwar im gleichen Raum tanze, aber an der Seite oder in einer Ecke für mich allein. Neue Schritte lernte ich natürlich mit den anderen mit. Ich machte alles wie die Anderen, nur eben für mich allein.
      Die Nähe halte ich bis heute nicht aus.
      Dass ich seit 3 Jahren durchgängig an starken Fersenspornschmerzen an beiden Füßen leide, belastet mich sehr, weil ich damit nicht tanzen kann. Aber in irgendeinem Artikel beschreibe ich, wie ich vor ein oder zwei Jahren zu einer Abschlussveranstaltung der Stadt gefahren bin trotz dieser Schmerzen. Kaum hatte ich die Tanzflächebetreten, waren die Schmerzen wie ausgeschaltet. Ich tanzte 4 Stunden durch……wunderbar. Ohne mein Fahrrad vor der Tür wäre ich allerdings nicht nach Hause gekommen. Keinen Schritt hätte ich mehr tun können. Aber das war es mir wert, ich war 4 Stunden lang glücklich und wie in einer anderen Welt.
      Mit einer Therapeutin darüber gesprochen, gab sie mir recht, dass es adrenalinmäßig wirklich wie eine Droge die Schmerzen ausschalten kann. Ich habe es erlebt…….wunderbar!
      Wenn du mich fragst, was Tanz für mich ist?
      Ich lasse zu, dass ETWAS bis zu meinem Kern vordringt, ich lasse zu, dass Musik etwas mit mir macht, und ich kann mit Musik mein Innerstes nach außen kehren!
      Nichts anderes bisher konnte so etwas erreichen in seiner Konstanz.
      Wenn ich auch für Menschen irgendwie nicht zugänglich bin weil ……..“Prinz Eisenherz“……. Musik schafft es!
      Ich brauche Musik nur zu hören, egal welcher Art, besonders Klassik…….da sehe ich vor meinem geistigen Auge Menschen tanzen. IMMER!!!!!!!!!!
      Konzerte haben das Erlebniss eines Balletts für mich, es ist sagenhaft! Und ob Hip Hop oder Pop……auch da sehe ich Gruppen oder Solisten tanzen. Vielleicht kommt daher der Choreografie- Gedanke. Keine Ahnung.
      Es ist in mir und ich kann es genießen.
      So liebe Maria, ich hoffe ich konnte dir einen Einblick geben in meine Tanzwelt.

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  20. ingrid schröder Says:

    Könnte meine Biografie sein nur wir können nicht so gut schreiben

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  21. Crushed Says:

    Hallo…liebe M.
    DANKE!!!
    Du (IHR) seid einfach megaklasse!
    Dein Blog…….einfach super……mir fehlen die Worte dafuer!
    Alles Gute und herzliche Gruesse👍👏
    C.

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  22. Crushed Says:

    Liebe Mari,
    DANKE!
    Ich bin so erleichtert und froh ,Deinen Blog gefunden zu haben……einfach excellent erklaert…..mir selbst fehlen die Worte ,…..dieses Erleben zu beschreiben….
    Immer dann wenn ALLES wieder erkaliert ….wende ich mich hierher…..um mich selbst besser zu verstehen!
    Kein Doc kann nachempfinden;wie uebel sich das anfuehlt ,in diesen Zustaenden zu stecken…..man wird nie ernst genommen und meist als neurotisch betitelt…..einfach nur unfassbar!
    Ich wuensch Dir alles erdenklich Gute!
    VlG.🌹🌼🌷

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  23. Laura Stief Says:

    Hallo, ich bin Journalistik Studentin und sitze seit geraumer zeit an meiner Bachelorarbeit zum Thema DIS. Mein Ziel ist es eine künstlerische Dokumentation zu erstellen, die das Thema beleuchtet ohne den Fokus auf die traumatische Vergangenheit zu legen.
    Ich möchte einen Film erstellen, den Betroffene ihren Angehörigen zeigen können um die Situationen mit denen sie umgehen müssen, verständlicher zu machen. Dabei würde ich gerne den Fokus auf die Innenwelt legen. Da meine Mutter auch DIS hat, bin ich mit dem Thema sehr vertraut und es ist mir ein persönliches Anliegen geworden darüber zu berichten. Ich wäre wirklich extrem dankbar, wenn Sie sich dazu bereit erklären würden, bei meinem Projekt mitzumachen. Optimaler weise vor der Kamera, aber auch via Skype oder nur über eine Tonaufnahme wären ok.

    Liebe Grüße

    Laura Stief

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  24. steirer2022 Says:

    Hallo,

    Kompliment für diese schöne informative Seite! 🙂

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